| Unruhe in der Ruhezeit Der Circus reiste den Winter durch. Alle waren täglich gefordert. Nun sind sechs Wochen Sommerpause.
Dafür wurde eine kleiner Platz im ländlichen Bereich gefunden. Geschickt gelegen gegenüber einem dörflichen Einkaufsmarkt. Kaum in der Ruhe angekommen, entsteht Hektik, da der Funkempfang der Telefone nicht optimal ist und Ruhe und mangelnde Kommunikation passt nicht in das Programm von Circusleuten. Die Satellitenschüsseln werden in Position gebracht. Futter für die Tiere besorgt, ein Bauer für die Mistabnahme gesucht, ebenso ein Farbengrosshandel, Reifen und anderes Material. Die
jugendlichen Mädchen des Circus sind unglücklich, da es auf dem Land kein Internetcafe gibt, sie sind Städte gewohnt und nicht so eine Abseitslage. Das Familienoberhaupt, ein “alter Circusgaul” rennt auch hin und her, findet keine Ruhe, obwohl er den täglichen Stress nicht mehr nötig hätte. “Mein Vater war auch so verrückt und plagte sich bis zum Ende”, sagt er und kommt aus dieser Rolle auch nicht mehr raus. Am Abend ein Grillfest. Dazwischen purzeln unruhig die Kinder. Einer schaukelt
übermütig im Gartenstuhl, der Überschlag kann gerade noch verhindert werden.Der nächste Nachmittag im nahegelegenen Freibad bringt Abwechslung, ebenso ein Kinobesuch von “Kung Fu Panda” in der nahegelegenen Stadt. Verschiedene Auftritte in Schulen, Kindergärten und Altenheimen werden ausgemacht und man freut sich wieder auftreten zu können. Da kommt auch Geld rein und man muss nicht von den angesparten Reserven leben. Eine wirkliche Pause wird das nicht werden, kein entspannter Urlaub,
sondern eine ungewohnte Zwangspause, an die sich alle erst gewöhnen müssen. Und dann, wenn es endlich wieder los geht, die Wägen weiterziehen, werden alle aufatmen und wieder im gewohnten Trott ihr Wanderleben geniessen. | |