16. August 2016

Spürhund

Auf dem Weg zum Bodensee, wo ich im Sommer frührt abends gerne schwamm, hatte ich Lust auf eine Brezel und stoppte beim Edeka-Markt in Ludwigshafen. Dort gibt es eine Backtheke im Eingangsbereich. Da nur ein Verkäufer da war, stellte mich in die Schlange und wartete bis ich daran war.

Der Einkaufsmarkt hat zwei automatisch öffnende Eingangstüren aus Glas, wie das bei vielen Geschäften der Fall ist. Plötzlich kam ein Hund, ein großer fröhlicher Golden Retriever herein gelaufen. An der Kasse drehte er um und rannte wieder hinaus. An den Türen kam er immer gerade noch durch, bevor diese schlossen. Das geschah dreimal hintereinander und sah so urkomisch aus, das wir an der Backtheke fast alle einen Lachkrampf bekamen. Einige Leute erschraken, aber der Hund strahlte so positive Energie ab, das es keine Probleme gab.

Als ich wieder zum Auto kam, saß der Hund im Laderaum eines neben mir parkenden Autos mit Kennzeichen HH. Eine junge Frau nahm in an die Leine. Ich sprach sie auf das Erlebte an und da erfuhr ich, das deren Eltern im Markt einkaufen waren. Wegen der Wärme hatten sie die hintere Klappe nicht ganz geschlossen. Das nutzte der Hund, drückte die Klappe auf und folgte der Spur seiner Leute in den Markt. Er erspürte genau den Weg, nur an der Kasse blockte er ab, da dort ihm fremde Personen standen. Das war ein ganz ausgeglichener lieber Hund, der im Auto sitzend mich ohne Knurren oder Bellen akzeptierte. Die Besitzer sind Urlauber am Bodensee und waren froh, ihren Hund wieder gesichert zu haben. Denn bereits wollten sich fremde Leute seiner annehmen und Polizei oder Tierrettung anrufen. Da frage ich mich immer wieder, warum man bei so einer herrlichen Episode gleich so streng reagieren ums. Denn es war überhaupt kein Problem, sondern hat viele Menschen erfreut und uns an der Backtheke zum Lachen gebracht.

 

Copyright: Peter Burger

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P. H. Burger Verlag

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