Engel der Nacht Gestern abend fuhr ich durch die Höri in Richtung Stein am Rhein, wollte den Schweizer Circus Stey besuchen. Zwischen
Iznang und Gundholzen knallte es plötzlich, als würde der Motor auseinander fliegen. Tatsächlich war es der Reifen vorne rechts. Ein neuer nur drei Monate alter Winterreifen knallte bei 100 km/h weg. Mit Müh und Not kam ich noch bis zu der Einfahrt zu einem Feldweg. Da stand ich nun in völliger Dunkelheit, nur die Warnblinkleuchte an, ohne Handy dabei und stiess ein Stossgebet zum Himmel. Einige Autos fuhren vorbei, bis ein Auto gegenüberliegend abbog, wo eine Strasse zu edlen Seevillen
führte. Das Auto hielt und ein Mann fragte ob ich ein Problem habe. Als ich ihm mein Problem in völliger Dunkelheit schilderte, fuhr er herüber und brachte Licht ins Dunkel und half mir beim Radwechsel. Nur sassen die Radmuttern so fest, dass es mein Radkreuz nicht schaffte. Nun telefonierte er für mich, rief bei einer Motorradwerkstatt in Gundholzen an. Wir fuhren dort hin und bekamen problemlos ein besseres Radkreuz mit Verlängerungsrohr ausgeliehen. Das Auto meines Helfers war sehr edel
und ich erfuhr, dass er in leitender Position im Versicherungsbereich tätig sei und daher auch viel unterwegs sein muss. Ein angenehmer Mann mit Stil. Mit dem besseren Werkzeug klappte der Radwechsel und er half dabei tatkräftig mit. Er brachte auch das Radkreuz in die Motorradwerkstatt zurück und wollte nichts von mir annehmen. Doch schenkte ich ihm ein Exemplar meines Märchenbuches „Geheimnis des Teufelsberg“ als idielle Gabe. Er freute sich und fuhr nachhause. Ich dankte meinem
Schutzengel für diesen grossartigen Helfer Claus R., einen echten „Engel der Nacht“, welcher mir nur eines mit auf den Weg gab: „Wenn ein anderer eine Panne hat, dann helfen Sie!“ Nun war es zu spät für den Circusbesuch und mit dem Ersatzrad fuhr ich heimwärts. War sichtlich froh, als ich unbeschadet das Auto in die Garage fuhr. Leider keinen Circus gesehen, aber wenigstens heil und ohne grössere Komplikationen wieder heimgekommen. |